Besondere stationäre Betreuung von Menschen mit Demenz und herausfordernden Verhaltensweisen.


Pflegeheime mit speziellen Plätzen gemäß Vereinbarung über die besondere stationäre Betreuung mit Demenz und herausfordernden Verhaltensweisen in Hamburg finden sie hier:



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Erkrankten richtig helfen

Diagnose Demenz:

 Drei Dinge, die Angehörige tun sollten.




© Sven Hoppe/dpa/dpa-tmn


Demenz - das ist eine Diagnose, die Familien erstmal verdauen müssen. Die gute Nachricht: Der richtige Umgang mit der Erkrankung kann den Verlauf positiv beeinflussen. Worauf es dabei ankommt.

Berlin - Mama hat Demenz, wie können wir sie als Familie am besten unterstützen? Mit dem richtigen Umgang mit der Erkrankung kann man ihr Fortschreiten sogar herauszögern, wie es vom Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) heißt. Doch was genau sollten Angehörige am besten tun? Das ZQP gibt diese Tipps:



- Aktivitäten fördern:

Ein Fotoalbum gestalten, ein Gesellschaftsspiel spielen, weiterhin zur Gymnastik gehen oder auch bloß das Geschirr spülen: Regelmäßige Aktivitäten helfen Menschen mit Demenz dabei, Selbstständigkeit zu erhalten. Und sie fördern auch die kognitiven Fähigkeiten, trainieren also das Gehirn.

Das Zentrum für Qualität in der Pflege rät Angehörigen daher: Erkrankte motivieren und unterstützen, im Alltag aktiv zu bleiben. Konkret kann das heißen: gemeinsam einen Wochenplan mit Aufgaben und Terminen zu erstellen oder etwas zu unternehmen, zum Beispiel einen kleinen Ausflug.


- Umgebung anpassen

Eine Umgebung, die man kennt, schenkt Sicherheit und Orientierung: Das gilt für Menschen mit einer Demenz umso mehr.

Angehörige sollten daher darauf verzichten, Möbel in der Wohnung des oder der Erkrankten umzustellen. Wichtige Gegenstände wie Brille, Telefon oder Geldbeutel sollten einen festen Platz haben.



Damit sich Erkrankte in ihren vier Wänden nicht verirren oder verletzen, kann eine gute Beleuchtung helfen. Und: Gefährliche Gegenstände wie Putzmittel, Feuerzeuge oder scharfe Messer gehören an einen sicheren Ort, in einen abschließbaren Schrank etwa.


- Bedürfnisse verstehen und berücksichtigen

Starke Unruhe, Aggressivität, ständiges Rufen: Menschen mit einer Demenz zeigen manchmal Verhaltensweisen, die Angehörige herausfordern. Das ZQP rät, den Ursachen für dieses Verhalten nachzugehen, also auf die Bedürfnisse dahinter zu blicken.

Denn manchmal gibt es dafür relativ einfache Erklärungen: zum Beispiel ein starker Bewegungsdrang, Langeweile oder auch Angst vor Dunkelheit - Schrauben, an denen sich drehen lässt.

Dafür ist wichtig, sich über die Erkrankung und ihre Symptome zu informieren. „Dies kann zu einer besseren Akzeptanz von krankheitsbedingten Veränderungen beitragen“, so Daniela Dulmann, ZQP-Pflegeexpertin. Rat bekommen Angehörige zum Beispiel im Zuge einer Pflegeberatung, bei Pflegefachkräften oder bei Fachärztinnen und -ärzten. dpa

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Demenz Symptome

Symptome einer Demenz

Wer hat nicht schon seinen Haustürschlüssel verlegt, sucht ständig nach seiner Brille oder ihm fällt absolut nicht ein, wohin er sein Portemonnaie gelegt hat?
lst das der Beginn einer Demenz? Oder hab ich zur zeit einfach nur zu viel im Kopf?

ln Zeiten, in der immer mehr Menschen an Demenz erkranken, macht diese Frage Angst. lch kann Sie beruhigen:
Nur vergesslich zu sein, reicht nicht aus für eine Demenz.

Da müssen mehrere Symptome zusammenkommen:

  • Erinnern: da ist z. B. tatsächlich der vergessene Schlüssel, die Brille etc.
  • Orientieren: Verlust der Orientierung z. B. zur Tageszeit, zum Raum oder Ort oder später zur eigenen Person
  • Erkennen: aus dem Alltag bekannte Gegenstände werden nicht mehr wiedererkannt, z. B. ,,Was macht man mit der Zahnbürste?"
  • Sprechen: der Kranke sucht nach Begriffen oder Worten, bildet ggf. neue Wortschöpfungen
  • Handeln: Handlungsabläufe, die eigentlich bekannt sind, wie z. B. Anziehen oder den Tisch decken, können nicht mehr selbständig durchgeführt werden.
  • Denken: Einem Gespräch, in dem mehr als eine einzelne Information enthalten ist, kann nicht mehr gefolgt werden. Der Kranke ist überfordert.


Demenzformen

Die häufigste Form der Demenz ist die Alzheimer Demenz. Sie betrifft ca.72% der Demenzkranken.

Die Ursache ist bis heute ungeklärt. Eine Zeit lang wurde vermutet, dass z.B. Aluminiumsalze in Deorollern die Alzheimer Demenz begünstigen-Diskutiert werden auch Entzündungsfaktoren, Faktoren des lmmunsystems, genetische oder sozialpsychologische Faktoren.
Nachgewiesen ist ein Mangel des Überträgerstoffs Acetylcholin, was aber wahrscheinlich nur eine Folge der Alzheimer Demenz und keine Ursache ist.
Noch immer gibt es keine wirksamen Medikamente oder lmpfungen gegen die Krankheit.
Das Gehirn weist Plaques auf, wird kleiner und Substanz geht verloren. Der Verlauf beginnt schleichend, zunächst unmerklich und schreitet langsam voran.
Dauer der Erkrankung bis zum Ende ca. 10 - 14 Jahre.

Eine
vaskuläre Demenz betrifft etwa 16% der an Demenz erkrankten Menschen.
Die vaskuläre Demenz betrifft die Gefäße, meist hervorgerufen durch viele kleine Schlaganfälle, die das Hirngewebe zerstören.
Die Gründe dafür können sein: Herz- und Gefäßkrankheiten, Diabetes, Fettstoffwechselstörungen oder Rauchen.
Die Krankheit verläuft schrittweise. Es können sich im Verlauf jedoch auch einzelne Symptome zurückentwickeln.

Zu den anderen Demenzen, die ca. 1.2 % der an Demenz erkrankten Menschen betreffen, zählt z.B. Morbus Pick.
Hier sind die Schläfenlappen betroffen, von wo aus das sexuelle Verhalten gesteuert wird.
Der Betroffene ist sexuell enthemmt, benutzt oft eine ungezügelte, heftige Wortwahl. Diese Erkrankung muss unbedingt medikamentös behandelt werden. Ein Kranker mit einem solchen Krankheitsbild ist sonst nicht zu vergesellschaften.

Eine weitere der anderen Demenzen ist die
Levy-Körperchen-Demenz. Diese Art von Demenz entsteht oft nach Ausbruch einer Parkinson-Erkrankung. lm Gehirn bilden sich die so genannten "Levy-Körperchen".

Alle Demenzerkrankungen (außer Morbus Pick) haben einen ähnlichen Verlauf.
Auffälligkeiten sind individuell und somit nicht mit einer bestimmten Demenz in Verbindung zu bringen.


Experten unterscheiden verschiedene Formen von Demenz.


 Folgende sechs Demenzformen zählen dabei zu einigen der häufigsten Erkrankungen:



  • Vaskuläre Demenz: Betroffene leiden unter kognitiven Beeinträchtigungen wie einem Gedächtnisverlust und anderen Symptomen, die laut Informationen der Alzheimer Forschung Initiative denen der Alzheimer-Erkrankung ähneln. Das Besondere an dieser Demenzform ist die Ursache: Die neurologische Erkrankung wird durch Durchblutungsstörungen im Gehirn verursacht. Dadurch werden Nervenzellen geschädigt oder sterben sogar ab.


  • Mischformen von Alzheimer und vaskulärer Demenz: Eine Mischform aus den beiden oben genannten Demenzformen tritt in 20 Prozent der Fälle auf.



  • Demenz mit Lewy-Körperchen: Neben den bekannten Alzheimer-Plaques – diese Ablagerungen bilden sich laut Spektrum der Wissenschaft aus Beta-Amyloid-Proteine und führen zum Absterben von Gehirnzellen – gibt es weitere Eiweißablagerungen in den Nervenzellen der Großhirnrinde. Sogenannte Lewy-Körperchen in den Nervenzellen des Hirnstamms sind charakteristisch für Parkinson. Eine Demenz mit Lewy-Körperchen unterscheidet sich in ihrer Symptomatik dabei erheblich von der Alzheimer-Demenz. Zwar besteht eine fortschreitende Demenz mit den bekannten Gedächtnisstörungen. Zusätzlich kommen jedoch Symptome wie detailreichen optischen Wahrnehmungsstörungen, schwankende Beeinträchtigungen der geistigen Fähigkeiten, spontane motorische Parkinson-Beschwerden, Stürze, Ohnmacht, plötzlicher Bewusstseinsverlust, Wahn und Halluzinationen hinzu.


  • Kognitive Störung bei Demenz: Ungewöhnlich stark ausgeprägte Beeinträchtigungen des Gedächtnisses, der Konzentrationsleistung sowie der Denkabläufe können außerdem auch bei bestimmten Depressionen im höheren Alter auftreten. Derartige Symptome ähneln dem Erscheinungsbild einer Demenz-Erkrankung. Richtig erkannt, können diese Beeinträchtigungen sich jedoch mithilfe von Antidepressiva wieder zurückbilden.


Gedächtnistraining für Senioren: Was bringt es?


Ein nachlassendes Gedächtnis ist keine unvermeidbare Alterserscheinung! Genauso wie sich körperliche Fähigkeiten gezielt trainieren lassen, können wir auch die Funktion unseres Gehirns durch regelmäßiges Training verbessern. Das ist gerade dann wichtig, wenn die geistigen Herausforderungen im Alltag abnehmen, etwa weil man nicht mehr berufstätig ist und vielleicht weniger soziale Kontakte hat als früher.

Dass sich das Gehirn durch Gedächtnistraining trainieren lässt, ist auch wissenschaftlich gut belegt. Im Rahmen der sogenannten „ACTIVE“-Studie nahmen mehr als 2.800 Teilnehmern der Generation 65+ an einem mehrwöchigen Gedächtnistraining mit unterschiedlichen Schwerpunkten teil. Im Vergleich zu einer Kontrollgruppe, die kein Training erhielt, schnitten die Teilnehmer bei kognitiven Tests anschließend signifikant besser ab. Beeindruckend ist, dass diese Effekte teils bis zu 10 Jahre anhielten. Die Teilnehmer berichteten außerdem, dass sie nach dem Training auch im Alltag subjektiv besser zurechtkamen.

Doch was macht ein wirkungsvolles Gedächtnistraining für Senioren aus? Auch wenn sich die Wissenschaft über manche Details uneinig ist, dürfen folgende Grundsätze als gesichert gelten:

  • Abwechslung ist entscheidend: Ebenso wie es nicht reicht, nur den Bizeps zu trainieren, ist auch das tägliche Sudoku oder Kreuzworträtsel zu wenig. Ein effektives Gedächtnistraining 50plus sollte das Gehirn auf möglichst unterschiedliche Weise fordern.
  • Regelmäßigkeit zählt: Ähnlich wie bei körperlichem Training ist es besser, öfter und dafür kurz zu trainieren, um gute Effekte zu erzielen und Überforderung zu vermeiden.
  • Geeigneten Schwierigkeitsgrad wählen: Passen Sie das Training an Ihr momentanes Können an. Wenn Sie bemerken, dass Ihnen die Übungen immer leichter fallen, sollten Sie sich an kniffligeren Aufgaben versuchen.
  • Möglichst in der Gruppe trainieren: Sozialkontakte fordern an sich bereits das Gehirn und halten uns geistig fit. Gemeinsam mit anderen macht das Gedächtnistraining außerdem mehr Spaß.
  • Stress vermeiden: Gedächtnistraining sollte Freude bereiten und keine Stressgefühle auslösen. Es zählt das aktive Bemühen, nicht die tatsächlich erbrachte Leistung.

Wichtig zu wissen ist auch: Neben Gedächtnistraining ist für Senioren ein allgemein gesunder Lebensstil wichtig, um geistig fit zu bleiben. Vor allem körperliche Aktivität hält das Gehirn gesund. Darüber hinaus tragen eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Sozialkontakte zum Erhalt der Gedächtnisleistung bei.

Tipp!

In Kooperation mit dem Bundesverband Gedächtnistraining e.V. haben einige deutsche Städte sogenannte „Denk-Pfade“ eingerichtet. Diese speziell ausgezeichneten Routen kombinieren Gedächtnisübungen mit Bewegung an der frischen Luft.

Gedächtnistraining bei Demenz: Tipps für Angehörige

Auch für Angehörige mit Demenz kann ein angepasstes Gedächtnistraining sinnvoll sein. Als Angehörige sollten Sie jedoch wissen, dass kognitive Übungen die Demenz nicht heilen können. Ziel ist es eher, den Krankheitsverlauf zu stabilisieren und die noch vorhandenen Ressourcen zu stärken.

  • Dazu eignen sich kleine Übungen und Aktivitäten wie
  • gemeinsam Lieder singen oder Musiktitel erraten
  • Fotoalben aus früheren Zeiten durchblättern und über Erinnerungen sprechen
  • Karten- oder Brettspiele spielen, die der Demenzkranke früher gut beherrscht hat
  • Pantomimenspiele, d.h. Begriffe nur durch typische Bewegungen oder Gesten erraten
  • Gegenstände nur durch Tasten erraten
  • Sprichwörter vervollständigen und so die Wortfindung trainieren


Gut zu wissen!



Das Langzeitgedächtnis bleibt bei Demenzkranken oft wesentlich länger intakt als das Kurzzeitgedächtnis. Rufen Sie daher Erinnerungen an früher wach, beispielsweise durch bekannte Lieder, Filme oder Prominente aus der damaligen Zeit.

Um Frust und Überforderung auf beiden Seiten zu vermeiden, muss sich das Training an den speziellen Bedürfnissen von Demenz-Patienten orientieren. Krankheitsbedingt können sich Betroffene weniger lang konzentrieren und sind nicht mehr in der gleichen Weise lernfähig wie „gesunde“ Senioren. Je nach Krankheitsstadium sind oft auch die sprachlichen Fähigkeiten beeinträchtigt. Für die Praxis bedeutet das:

  • Besser öfter und kürzer üben: Trainingseinheiten von ca. 10 Minuten sind genug.
  • Auf eine ruhige Umgebung achten: Umgebungsreize wie Lärm oder Besucher sollten möglichst vermieden werden.
  • Alle Sinne ansprechen: Besser als reine „Kopfübungen“ sind Aufgaben, bei denen Ihr Angehöriger etwas fühlen, hören, sehen, riechen oder schmecken kann.
  • Ohne Druck trainieren: Vermeiden Sie Abfrage- oder Schulsituationen, die bei Betroffenen Stress auslösen. Besser ist ein spielerischer, lustvoller Zugang. Achten Sie auf Anzeichen von Langeweile, Unmut oder Ärger.
  • Auf relevante Themen fokussieren: Wählen Sie Themen, zu denen Ihr Angehöriger einen persönlichen oder emotionalen Bezug herstellen kann.
  • Erfolgserlebnisse ermöglichen: Die Übungen sollten sich am Leistungsniveau des Betroffenen orientieren. Konzentrieren Sie sich weniger auf Defizite und mehr auf das, was Ihr Angehöriger noch gut kann.

Der wichtigste Grundsatz ist aber immer: Bleiben Sie empathisch! Es geht beim Gedächtnistraining mit Demenzkranken nie um Leistung, sondern vielmehr um lustvolle Aktivität, Zuwendung und Kontakt.